Private-Label-Abfüllung beschreibt die Auslagerung der Produktions- und Abfüllschritte an einen spezialisierten Lohnhersteller, der nach Vorgaben einer Marke fertigt. Dadurch entstehen marktreife Eigenmarken ohne eigenen Anlagenpark, jedoch mit hoher Prozesssicherheit, klarer Rückverfolgbarkeit und planbarer Skalierung. Für die DACH-Region bietet dieses Modell kurze Wege, verlässliche Standards und eine belastbare Lieferkette – gerade bei flüssigen Produkten, die eine präzise Prozessführung und passende Behälter benötigen.
Begriffsklärung: Was Private-Label-Abfüllung im Kern bedeutet
Im Unterschied zum reinen Handel mit fertigen Standardwaren bündelt Private-Label-Abfüllung die Herstellung eines kundenspezifischen Produkts unter der Zielmarke. Während White-Label-Kosmetik häufig vorentwickelte Rezepte nutzt, setzt die private-label-abfüllung auf Markenanforderungen, die sich in Rezeptur, Viskosität, Duft, Farbe, Füllvolumen und Verpackung widerspiegeln. Dadurch bleibt die Identität der Eigenmarke erhalten, während die Produktion zuverlässig und reproduzierbar in einer professionellen Umgebung stattfindet.
Private Label vs. White Label: Zwei Wege zur Eigenmarke
White Label Kosmetik liefert schnelle Lösungen mit geringem Entwicklungsaufwand. Private Label geht weiter: Die Spezifikation ist individueller, die Produktvarianten sind breiter und die Linien werden gezielt auf das definierte Profil eingestellt. So entsteht Eigenmarkenproduktion mit klarer Differenzierung. Für Unternehmen in der DACH-Region bedeutet das eine robuste Kombination aus Markenkonsistenz, Qualitätssicherung und verlässlicher Supply-Chain-Planung.
Warum Private-Label-Abfüllung in der DACH-Region überzeugt
Die DACH-Region steht für dichte Regulierung, hohe Qualitätsmaßstäbe und planbare Logistik. Deshalb profitieren Marken von kurzen Transportwegen, stabilen Lieferzeiten und transparenten Audits. Zudem sind Normen wie ISO 22716 (Kosmetik-GMP) etabliert, wodurch Prozesse strukturiert, dokumentiert und jederzeit prüfbar bleiben. In Summe entsteht eine Partnerschaft, die Risiken reduziert, die Markteinführung beschleunigt und Bestände kalkulierbar steuert.
Vorteile auf einen Blick
- Planbare Skalierung von Anlaufmengen zu Großserien mit klaren Kapazitätsfenstern
- Durchgängige Qualitätssicherung gemäß Kosmetik-GMP und definierten Prüfplänen
- Kurze Wege in der DACH-Region, dadurch geringere Komplexität in der Distribution
- Dokumentierte Prozesse, verlässliche Rückverfolgbarkeit und saubere Chargenführung
Für Marken zahlt sich dieser Ansatz aus, weil Produkte zügig an den Markt kommen und spätere Volumensteigerungen auf bestehenden Linien möglich bleiben. Gleichzeitig lassen sich Sortimente geordnet erweitern, ohne die Prozessstabilität zu gefährden.
Von der Idee zum flüssigen Produkt: Der standardisierte Ablauf
Eine tragfähige private-label-abfüllung folgt einem definierten Ablauf mit klaren Meilensteinen. Dadurch bleiben Entscheidungen nachvollziehbar, während Zeitplan und Budget planbar bleiben. Die folgenden Schritte bilden den typischen Rahmen – mit Fokus auf flüssige und viskose Anwendungen.
1) Briefing, Zielbild und Spezifikation
Zum Start klärt das Team Produktprofil, Anwendungsfall, regulatorische Anforderungen und Verpackungsziel. Dazu zählen Viskositätsbereich, pH-Fenster, Duftprofil, Farbwunsch und geplante Füllmengen. Ebenso wichtig sind Dosierhilfen wie Tropfer, Sprühkopf, Pumpe oder Pipette, da diese das spätere Anwendererlebnis prägen. Ein belastbares Lastenheft führt alle Punkte zusammen und schafft Transparenz für die weitere Planung.
2) Behälter- und Verschlussauswahl
Bei flüssigen Produkten entscheidet die Verpackung über Produktschutz, Dosierbarkeit und Logistik. Deshalb werden Flaschen, Vials, Sprays, Pumpsysteme oder Kanister anhand von Materialverträglichkeit, Dichtigkeit, Kopfspalt, Gewinde und Etikettierbarkeit bewertet. Zusätzlich fließen Transportanforderungen, Palettenmuster und Etikettenspezifikationen in die Entscheidung ein, damit die Linie später ohne Stillstände produziert.
3) Linienprüfung, Muster und Freigabe
Vor der Serie folgt ein technischer Abgleich: Düsen, Schläuche, Füllmodi und Sensorik werden an Viskosität, Schaumbildung und Leitfähigkeit angepasst. Anschließend entstehen Muster zur haptischen und visuellen Bewertung. Diese Prüfung minimiert Anfahrverluste und sorgt dafür, dass Volumina, Toleranzen und Dichtigkeit reproduzierbar eingehalten werden.
4) Qualitätssicherung und Dokumentation
Kosmetik-GMP verlangt definierte Prüfpläne, geregelte Grenzwerte und lückenlose Dokumentation. Dazu zählen Wareneingangskontrollen, Inprozessprüfungen, Reinigungsnachweise und eindeutige Chargenetiketten. Damit bleibt jeder Schritt rückverfolgbar – vom Rohstoff über die Linie bis zum versandfertigen Gebinde. So gelingt eine stabile Qualität über die gesamte Serie hinweg.
5) Produktion, Abfüllung und Verpackung
Mit der Freigabe startet die Serie: Tanks, Leitungen und Füllköpfe laufen nach Vorgabe, während Wiege- und Volumenkontrollen die Zielwerte sichern. Parallel erfolgen Verschluss, Etikettierung und Codierung. Am Ende steht eine geprüfte Einheit, die die Spezifikation erfüllt und sich logistikorientiert verpacken lässt – inklusive sauberer Palettenschemata und Versandpapiere.
Abfülltechnische Besonderheiten bei flüssigen Produkten
Flüssige und viskose Medien stellen spezifische Anforderungen an Düsen, Drücke und Taktzeiten. Deshalb werden Füllmodi auf das Produkt abgestimmt, um Schaum zu vermeiden, Volumina exakt zu dosieren und elektrostatische Effekte zu reduzieren. So bleibt der Prozess stabil, während die Linie wirtschaftlich arbeitet.
Füllmodi im Überblick
- Überspiegelabfüllung: universell, schnell, geeignet für unkritische Medien
- Unterspundabfüllung: für geschlossene Gebinde mit engem Einlass
- Unterspiegelabfüllung: reduziert Schaum, begrenzt freie Fallhöhe, verbessert Prozessruhe
Die Wahl des Modus hängt von Viskosität, Schaumbildung, Temperaturfenster und Gebindegeometrie ab. Zusätzlich beeinflussen Düsendurchmesser, Ventilsteuerung und Entlüftung die Stabilität der Takte. Mit sauberem Setup bleibt die private-label-abfüllung reproduzierbar und effizient.
Viskosität, Schaumbildung und Temperaturführung
Je nach Produkt erfordert die Dosierung unterschiedliche Viskositätsfenster. Dünnflüssige Medien laufen schneller, hochviskose Formulierungen benötigen längere Takte sowie passende Düsen. Zudem kann eine moderate Temperaturführung die Verarbeitbarkeit verbessern, sofern Rezeptur und Packstoff dies zulassen. Ziel ist stets ein ruhiger, exakt messbarer Füllstrom.
Behälter, Verschlüsse und Dosierhilfen
Flaschen, Vials, Sprays oder Pumpsysteme prägen die Handhabung des Endprodukts. Gleichzeitig müssen Gewinde, Dichtflächen und Steigrohre zur Linie passen. Deshalb werden Verschlüsse, Dichtscheiben und Steigrohrlängen vorab geprüft. So bleibt das System dicht, während Dosierhilfen die Anwendung zuverlässig unterstützen.
Regulatorik, Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit
Kosmetikprodukte unterliegen in Europa der Verordnung (EG) Nr. 1223/2009. Parallel dienen ISO 22716 und interne SOPs als Leitplanken für Produktion, Hygiene und Dokumentation. Für die Eigenmarkenproduktion sind zudem Datensätze zu Rohstoffen, Sicherheitsbewertungen und Etikettentexten zu pflegen. Dadurch bleiben Produkte regelkonform, während Audits jederzeit nachvollziehbare Nachweise erhalten.
Chargenführung und Änderungsmanagement
Jede Charge trägt eine eindeutige Kennung, die auf Rezeptur, Rohstoffchargen, Linienparameter und Prüfergebnisse verweist. Änderungen – etwa an Etikett, Verschluss oder Duftprofil – durchlaufen ein strukturiertes Freigabeverfahren. Damit bleiben Historie und Produktkonsistenz dokumentiert, während die Serie sicher fortgeführt wird.
Skalierung, Kapazitäten und Terminplanung
Private-Label-Abfüllung entfaltet ihren Nutzen besonders bei planbaren Großserien. Kapazitäten werden früh reserviert, Taktzeiten werden stabilisiert und Materialströme sauber getaktet. Deshalb empfiehlt sich eine rollierende Planung mit Forecast-Fenstern, die Volumenschwankungen abfedern und Engpässe vermeiden. So erfüllt die Linie kontinuierlich die Bedarfe, während Qualitätsziele unverändert bleiben.
Kostenfaktoren in der Eigenmarkenproduktion
Die Gesamtkosten entstehen aus Rohstoffen, Packmitteln, Linienzeit, Rüstaufwand, Qualitätssicherung und Logistikkosten. Zusätzlich beeinflussen Etikettieranforderungen, Codierungen und Dokumentationsumfang die Kalkulation. Eine klare Stücklistenstruktur und ein belastbares Zeitmodell schaffen Transparenz – dadurch wird die private-label-abfüllung wirtschaftlich planbar.
Was Marken für einen reibungslosen Start bereitstellen sollten
Ein vollständiges Datenpaket beschleunigt den Prozess: Rezeptur- und Sicherheitsdaten, Zielviskosität, pH-Fenster, Farbreferenz, Geruchsbriefing, Etikettentexte, Layoutvorgaben und Palettenmuster. Außerdem helfen Prognosen zu Volumen, Starttermin und Ramp-up. Damit werden Rüstzeiten reduziert, Materialpuffer sinnvoll dimensioniert und Serienstarts zuverlässig abgesichert.
Technische Freigabe: Prüf- und Freigabemuster
Vor dem Serienlauf validieren Prüf- und Freigabemuster Füllgenauigkeit, Dichtigkeit, Dosierverhalten und Optik. Zusätzlich werden Etikettierbarkeit, Packmaß und Transportfestigkeit bewertet. Erst mit der finalen Freigabe startet die Linie, sodass Nacharbeiten und Ausschuss auf ein Minimum begrenzt bleiben.
Private-Label-Abfüllung bei erkolfill
erkolfill spezialisiert sich auf die Abfüllung flüssiger und viskoser Produkte. Dazu zählen unter anderem Kosmetik, Parfüm/Eau de Cologne, Reinigungsmittel, Biozide, chemisch-technische Produkte sowie ätherische Öle. Die Linien sind auf präzise Dosierung, ruhige Füllbilder und saubere Verschlussprozesse ausgelegt. Parallel sorgen definierte Reinigungszyklen, dokumentierte Prüfpläne und eine klare Chargenführung für belastbare Prozesse – vom Wareneingang bis zur versandfertigen Palette.
Leistungsrahmen für Eigenmarken in DACH
- Private-Label-Abfüllung für flüssige und viskose Medien mit klaren Spezifikationen
- Behälter- und Verschlussprüfung inklusive Etikettier- und Codieranforderungen
- Strukturierte Qualitätssicherung gemäß Kosmetik-GMP mit lückenloser Dokumentation
- Skalierbare Serienplanung mit definierten Kapazitätsfenstern und stabilen Taktzeiten
Auf dieser Basis lassen sich Eigenmarken verlässlich aufbauen und in der DACH-Region nachhaltig skalieren. Gleichzeitig bleiben Prozesse prüfbar, während Produkte konsistent die geforderten Spezifikationen erfüllen.
Checkliste: So starten Marken effizient in die private-label-abfüllung
Mit einer kompakten Checkliste fällt der Einstieg leichter. Sie stellt sicher, dass alle benötigten Unterlagen vorliegen und die Linie termingerecht anfahren kann. Dadurch sinkt der Koordinationsaufwand, während Termine und Budgets eingehalten werden.
Unterlagen und Freigaben
- Lastenheft mit Produktprofil, Zielviskosität und Füllvolumen
- Packmittel-Datenblätter für Flasche, Verschluss, Dichtung und Dosierhilfe
- Etikettentexte, Layoutvorgaben und Codieranforderungen
- Freigabemuster für Linie, Dichtigkeit und Optik
Ergänzend definiert ein Projektkalender Meilensteine für Muster, Materialbereitstellung, Serienstart und Ramp-up. Dadurch bleibt der Ablauf übersichtlich und transparent, während alle Beteiligten auf dem gleichen Stand arbeiten.
Fazit: Private-Label-Abfüllung als verlässlicher Weg zur Eigenmarke
Private-Label-Abfüllung verbindet Markenspezifikationen mit industrieller Prozesssicherheit. Für flüssige Produkte sichert dieser Ansatz reproduzierbare Qualität, während die Supply Chain in der DACH-Region planbar bleibt. Mit klarer Spezifikation, geprüften Packmitteln und strukturierten Prüfplänen entstehen Eigenmarken, die technisch überzeugen und zuverlässig lieferbar sind. So wachsen Sortimente kontrolliert, ohne an Stabilität zu verlieren.
Eine Übersicht der gültigen Zertifikate finden Sie auf unserer Zertifikatsseite.


